Óviolúlye - Das Land zwischen den Welten

 

Das Land
Völker
Götter
Helden
Magie
Natur
Geschichten
 
Links
Impressum

 

Astronomie

 

Da Óviolúlye bekanntlich das Land ist, das zwischen den Welten liegt, hat es naturgemäß keine eigene Atmosphäre, und entsprechend schwierig hätte sich das mit den Himmelskörpern gestalten müssen (weglassen war selbstverständlich keine Option, denn zu einer richtigen Welt gehören natürlich Sonne, Mond und Sterne!).

Es hätte sich schwierig gestalten müssen. Hat es aber nicht, denn die óviolúlyischen Götter waren bei ihren unzähligen Weltenbaukursen nie bis zu den Astronomielektionen vorgestoßen - bzw. sie hatten sie abgesessen, mehr oder weniger interessiert geguckt, nichts verstanden und stattdessen miteinander "Welten versenken" oder "Unendlichkeit gewinnt" gespielt. Oder geschlafen.
Als es darum bei der Schöpfung Óviolúlyes an die Gestaltung des Himmels kam, nachdem der Platz zwischen den Welten gesichert war, hängte Úhfá'u als zuständige Göttin völlig unbefangen einfach eine Wunderkerze in den Himmel und zündete sie an. Das tut sie seitdem jeden Tag. Manchmal vergisst sie es, dann gibt es eine Sonnenfinsternis, weil man den abgebrannten schwarzen Stummel der Wunderkerze am Himmel sehen kann, und die wegen des bösen Omens entsetzten Weltenbewohner beten verstärkt zur Sonnengöttin, woraufhin sie, geschmeichelt, schnell die abgebrannte Sonne ersetzt. Manchmal macht sie das auch absichtlich, weil sie die zusätzliche Aufmerksamkeit genießt. Dann gibt es aber jedes Mal mächtig Knatsch im Götterhimmel.

Für den Mond fühlte sich sofort Oclér-dé'lah zuständig, der mit der altmodischen Art und Weise, wie Úhfá'u die Sonne gebastelt hatte, überhaupt nicht einverstanden war. Voller Herablassung für ihre jeden Tag neu anzuzündende Wunderkerze befestigte er eine hochmoderne LED am Himmel, die seither nur in der besten Brennzeit der Wunderkerze mitten am Tag vollständig von ihr überstrahlt wird. Oclér-dé'lah muss nur alle Äonen mal die Batterie auswechseln und ab und zu mal für einen Neumond sorgen, indem er was drüberschiebt - ansonsten ist in Óviolúlye immer Vollmond.

Fehlten nur noch die Sterne. Für diese begeisterten sich sofort die beiden Zwillingsschwestern Glyt'céah und Glym'méah, denen bei der Insektenabteilung Crá-bél'fych zuvorgekommen war, was sie sehr gewurmt hatte - aber nun waren sie mit den kleinen Dingern am Himmel vollkommen glücklich. Und wohl ein bisschen aus Trotz schufen sie die Sterne als kleine, leuchtende Tierchen, die am Himmel herumkrochen. Von nahem betrachtet sehen die óviolúlyischen Sterne einer irdischen Blattlaus verdächtig ähnlich - nur dass sie natürlich leuchten und keine Nahrung brauchen außer dem göttlichen Odem aus dem Munde der Schwestern, den sie liebevoll immer wieder über sie aushauchen. Gut, dass die Sterne nicht riechen können - die Göttinnen haben meistens Mundgeruch.

↑↑

 

 

<<