Im Allgemeinen halten sich auch die Götter Óviolúlyes mit persönlichen Offenbarungen zurück. Nach mehreren unangenehmen Erfahrungen in der Anfangszeit, in der einige Wesen sich vor Lachen nicht mehr halten konnten, als sie den Göttern begegneten, ist selbst den einfältigsten Göttern (und der IQ-Level der óviolúlyischen Götter ist ja insgesamt nicht gerade hoch) klar geworden, dass es besser für sie ist, aus der Ferne angebetet zu werden und nicht zu sehr ins Geschehen im Land einzugreifen.
Zur Zeit der 1968. Prophezeiung jedoch geschah etwas, das diesen Grundsatz mit einem Schlag über den Haufen warf. Etwas von so unvorstellbarem Ausmaß und so großer Tragweite, dass der schleunigst einberufene Götterrat dringenden Handlungsbedarf konstatierte.
Etwas Schreckliches war geschehen, etwas, das die Welt umstürzen und im Chaos versinken lassen konnte, wenn es nicht rechtzeitig verhindert würde:
Die Elfen fingen an, darüber nachzudenken, warum sie nicht wie die anderen Völker sterblich waren und dafür ihre Gene an Kinder weitergaben. Sogar Tiere taten das schließlich. Und wozu waren wohl gewisse Körperteile gut, die sie nie benutzten...?
Ein Auszug aus dem Protokoll der Göttersitzung:
Punkt 1: Es wird dringender Handlungsbedarf festgestellt.
Punkt 2: Der Bedarf an Handlung ist groß. Wir müssen handeln.
Punkt 3: Handeln ist unbedingt notwendig. (...)
Gut, wir überspringen besser einige Seiten:
Punkt 278: Nachdem nun allgemeiner Konsens über die Notwendigkeit zu handeln hergestellt ist, wird von irgendjemandem (Anm. des Protokollanten: ich weiß nicht mehr, wer es war) die Frage aufgeworfen, was nun zu tun sei.
Eine lebhafte Diskussion beginnt (Anm. des Protokollanten: den Inhalt konnte ich nicht protokollieren, weil, wegen der Lautstärke war nichts zu verstehen).
Nach ein oder zwei Äonen schaltet sich Wáy-sbéh'sa ein und erklärt, dass etwas geschehen muss und wir unbedingt handeln müssen. Dann wird noch mal ein bisschen diskutiert, und nachdem außer Wáy-sbéh'sa, Tándar'áhday, Lór-Éhe'ál, Shykh'ímiky, Áh-Les'dhá, Úhr'stét und dem Protokollanten niemand mehr da ist, beschließen diese die Gründung eines Clubs, der sich speziell um die Elfen kümmert und sie mit anderen Dingen beschäftigt, damit sie nicht wieder auf so dumme Gedanken kommen. Außerdem muss man sich ja sowieso drum kümmern, dass sie nicht weniger werden, wenn mal einer bei einem von Shdréy-Ch'óls' Waldbränden oder einem Krieg oder sowas umkommt. Man beschließt, dass den Elfen die Gründung des Clubs in einer Offenbarung bekannt gemacht werden soll, damit sie auch verstehen, dass sie was Besonderes sind und ihren (durchgestrichene unschöne Begriffe) Dingsbums und ihre Dings (Anm. des Protokollanten: Weiß nicht, wie die anständig heißen) nicht zu benutzen brauchen.
Noch mal lange Diskussion (Anm. des Protokollanten: Mir war so langweilig, da hab ich nicht mehr mitgeschrieben). Schließlich die Einigung darauf, dass man die Off lieber schriftlich macht, weil es sonst womöglich wieder peinlich wird. Wáy-sbéh'sa setzt sie auf...
(Anm. des Protokollanten: Ich fühlte so eine komische Wut in mir aufsteigen, darum bin ich lieber gegangen)
An dieser Stelle bricht das Protokoll aus verständlichen Gründen ab. Die Elfen sahen jedenfalls einige Zeit darauf eine stylische blaue Lichtschrift durch ihre Wälder wehen, die leider nirgendwo festgehalten wurde. Jedenfalls wurden sie aber darin mit "Liebe Elwen" tituliert (Kein Wunder, wenn Wáy-sbéh'sa das Ganze geschrieben hat). Und da Götter ja bekanntlich allwissend und unfehlbar sind, gingen die Elfen davon aus, dass sie eigentlich "Elwen" hießen, nicht "Elfen". Seitdem bestehen sie auf dieser Schreibweise. Ob sie inzwischen herausgefunden haben, dass das nur ein Schreibfehler war, weiß man nicht, jedenfalls würden sie das niemals zugeben.
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